Spring Kitchen: Knackiges Grün und warum Bitterstoffe jetzt Gutes tun

 
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Typisch April. Einerseits lockt er uns mit ersten Sonnenstrahlen nach Draussen, andererseits bringt er überraschend Schnee und plötzlichen Temperaturabfall. Wie das Wetter fühle ich mich im April oft etwas hin- und hergerissen. Von der Kälte habe ich jetzt aber genug, habe Lust auf Neues und vor allem auf knackiges Grün.

Aber nicht nur aus reiner Lust koche ich im April vermehrt mit grünen Blattgemüsen. Nach der ayurvedischen Lehre halten wir die aktuelle Kapha dominierte Energie des Frühjahrs – sie zeigt sich durch schwere, dichte und träge Qualität – vor allem mit bitteren, zusammenziehenden und scharfen Gemüse im Gleichgewicht. So kaufe ich mir jetzt frischen Rucola, Spinatblätter oder sammle Löwenzahn.

Bitterstoffe entschlacken und entgiften

Auch koche ich jetzt vermehrt mit bitteren Gemüsesorten, wie beispielsweise Catalona. Schnell zubereitet, ist eine Buchweizenpasta mit kurz im Ölivenöl angebratenem Cima di Rape, Knoblauch und etwas Chili. Gut zu wissen: Bitterstoffe regen die Produktion der Gallenflüssigkeit an, sind entschlackend und entgiftend, da Nährstoffe und Vitamine besser aufgenommen werden. Abfall- und Giftstoffe werden schneller ausgeschieden. Zudem wirken Bitterstoffe entzündungshemmend auf Leber und Bauchspeicheldrüse. Auch helfen sie die Verdauung zu regulieren und tonisieren die inneren Schleimhäute. Die schnelle Pasta schmecke ich übrigens mit etwas Zitronensaft und frischem Pfeffer ab, und gebe eine Handvoll Pinienkernen dazu. Yum!

 
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Auf dem Markt findet man zudem wieder Artischocken in allen Variationen und Farben. Die kleineren Sorten esse ich gerne mit einer Dinkel- oder Buchweizenpasta. Die grösseren Sorten koche ich mit Zitronen, einem Lorbeerblatt und Pfefferkörner al dente und serviere dazu eine gute Vinaigrette mit vielen, frischen Kräutern und Schalotten.

Bitterstoffe setzten wir in der Ernährung aber eher in medizinischen Mengen ein. Je nach Dosha-Typ braucht man mehr oder weniger Bitterstoffe. Das gleiche gilt für zusammenzeihende und scharfe Nahrungsmittel: Vata-Typen brauchen nur kleine Mengen vom Bittergemüse, Pitta-Typen dürfen gerne zugreifen, halten sich aber beim scharfen Chili und Pfeffer zurück. Kapha-Menschen dürfen Bitteres und Scharfes in grösseren Mengen zu sich nehmen, um den Stoffwechsel besonders jetzt im Frühjahr anzukurbeln und zu unterstützen.

Gewürze und Kräuter

Generell gilt, Kräuter und Gewürze regen und unterstützen die Verdauung an. Man kann also nicht viel falsch machen. Bitter im Geschmack sind vor allem Kurkuma, Safran und Basilikum. Scharfe und wärmende Gewürze sind Pfeffer, Ingwer, Chili und Zimt. Verdauungsanregende Fenchelsamen verwende ich gerne in der Frühjahrsküche. Auch bereite ich einen Fenchelsamen-Tee zu, dem ich Kreuzkümmel- und Koriandersamen beigebe (siehe auch Detox-Tee). Die Mischung regt die Verdauung sanft an und wirkt entschlackend. Allgemein ist es jetzt toll, Kräuter wie Bärlauch, Spitzwegerich oder Fenchelkraut in den Salat und in deine Gerichte zu geben. Auch in meinem Duftlämpli riecht es momentan nach Rosmarin oder Salbei. Rosmarin ist übrigens sehr anregend und hilft wunderbar beim lernen oder beim konzentrierten arbeiten.

Getreide und Hülsenfrüchte

Beim Getreide und den Hülsenfrüchten achte ich jetzt darauf, dass diese eher eine trockene Qualität in der Verstoffwechslung haben und überschüssiges Wasser oder Verschleimungen lösen: Rote Linsen, Gerste, Buchweizen oder Mais, beispielsweise in Form von Polenta sind jetzt optimal.

Im Frühjahr Milchprodukte vermeiden

Milchprodukte wirken generell verschleimend und erhöhen das Kapha-Dosha, daher verzichte ich im Moment auf grössere Mengen davon. Besonders wer unter Allergien oder Erkältungen leidet, sollte Milchprodukte jetzt weglassen. Anstatt Butter, beziehungsweise Ghee benutze ich im Moment lieber Olivenöl. Auch dieses hat einen bitteren Geschmack und unterstützt Leber und Gallenblase.

Was weiter auf meiner Postiliste für die Frühlingsküche steht, habe ich dir unten kurz zusammengefasst:

  • Gemüse
    Rucola, Löwenzahn, Rote Beete, Mangold, Artischocke, Endivie, Federkohl, Lattich, Brennessel, Kresse, roter und grüner Radicchio,  Blumenkohl, Sellerie, Artischocke, Spinat, Sprossen, Rosenkohl, Aubergine, Karotten, Feigen, Okra, Zucchetti, grüne Erbsen, Knoblauch, Zwiebeln, Radieschen, Rettich.

  • Früchte
    Grapefruit, Limone, Rhabarber, Cranberries, Granatapfel

  • Gewürze und Kräuter
    Kurkuma, Curry, Basilikum, Zimt, Rosmarin, Salbei, Nelken, Koriandersamen, Fenchelsamen, Safran, Petersilie, Hing (auch Asefoetida oder Teufelsdreck gennant), schwarzer Pfeffer, Chilis, Senfsamen, Ingwer, Bärlauch, Spitzwegerich.

  • Getreide/Hülsenfrüchte
    Buchweizen, Quinoa, Polenta, rote Linsen, Mung Dhal

  • Tee/Getränke
    Brennesseltee, CCF-Tee, Granatapfeltee- oder Granatapfelsirup

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