Cool Down: Ayurveda Sommertipps

Wir stecken mittendrin im Sommer und schon lange wollte ich Euch meine Lieblingstipps aus dem Ayurveda, aber auch aus meiner persönlichen Praxis teilen. 

Der Sommer wird im Ayurveda Pitta zugeordnet. Die Sonne lässt die Feuchtigkeit aus der Erde verdunsten, wodurch die Atmosphäre heisse, trockene und scharfe Eigenschaften annimmt. Dies kann zu einer Verstärkung von Pitta-Symptomen führen, wie beispielsweise vermehrte Kopfschmerzen, Rötungen und Hautausschläge. Menschen, die eine dominante Pitta-Konstitution haben werden jetzt etwas mehr Mühe haben, aber auch andere Konstitutionstypen und Pitta-Mischtypen sollten, darauf achten, dass die Hitze im Körper nicht überhand nimmt, und für genügend Abkühlung sorgen. 

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Im Sommer nehmen Ayurvedis deshalb, süsse, kühlende und flüssige Nahrungsmittel und Getränke zu sich. Jetzt ist auch erlaubt zum Lunch den grossen Salatteller zu bestellen oder das Frühstücksporridge mit einem grünen Smoothie oder leckeren Lassi zu ersetzen. Jedoch am Abend sollte wie immer auf Rohkost verzichtet werden, was bei den vielen Grillpartys nicht immer einfach ist. Warum nicht ein lauwarmer Gemüsesalat mit frischen Kräutern zaubern? Dazwischen Limettenwasser mit Pfefferminze nippen. In der Einkaufstüte befinden sich jetzt Wassermelonen, Äpfel, Aprikosen, Nektarinen, Pfirsiche, Gurken, Brokkoli und Salatgemüse wie Eisbergsalat, der viel Flüssigkeit enthält. Um Pitta allgemein zu beruhigen, achte auf regelmässige Mahlzeiten, die mild gewürzt sind.

Verzichte an sehr heissen Tagen auf scharfe, sehr salzige und zu viel alkoholische Getränke und Kaffee. Auch auf zu viel Käse würde ich jetzt verzichten. Diese Nahrungsmittel generieren noch mehr Hitze im System und trocknen aus. So könnten auch bestehende Vata-Disbalancen noch mehr zunehmen. Auch übermässiges Körpertraining ist jetzt nicht optimal. Lieber einen Gump mehr in die Limmat oder in den See machen. Und warum nicht etwa SUP Yoga ausprobieren bei Jackie von Bay Yoga in Thalwil.

Es lohnt sich, den Kopf mit einem schönen Strohhut zu schützen, bsp. von La Pecera aus Mallorca und deine Haut mit einer guten Sonnencreme einzucremen – ich verwende diese natürliche Creme fürs Gesicht und diese für den Körper – die Sonne zwischen 11 und 16.30 Uhr meiden. Jetzt klinge ich wie ein Mami :), ich weiss, aber ihr wisst ja aus Erfahrung, s'Mami hätt scho rächt!

In diesem Sinne Euch allen einen schönen Sommer und Happy Holidays!

 

Love, isi


Auf was können wir im Sommer achten...?

  1. In meiner Morgenroutine gebe ich jetzt einen Tropfen Pfefferminzöl auf die Trockenbürste. Was einen zusätzlichen lymphanregenden Effekt hat, aber auch den Kopf erfrischt und wach macht. Im Moment nutze ich anstatt Sesamöl, fraktioniertes Koskosnussöl, Rosenöl oder ein erfrischendes Zitronenmassageöl. All diese Öle sind weniger reichhaltig, kühlend und erfrischender als das wärmende Sesamöl.

  2. Pranayama: Die Sitali-Atemübung ist einfach, effektiv und für alle zugänglich. Strecke deine Zunge aus und Atme über die Zunge die Luft ein. Schliesse den Mund. Atme normal aus. Übe 10-20 Runden um deinen Körper zu kühlen.

  3. Yogaübungen: Anstrengende und sehr erhitzende Körperübungen machen im Hochsommer keinen Sinn. Pitta-Typen verzichten jetzt auch mal auf den Schulterstand und Kopfstand. Anstatt Sonnengruss üben wir jetzt den Mondgruss. Lange Vorwärtsbeugen sind jetzt nützlich, wie bsp. Janu-Sirsasana oder Purvottanasana. Sie beruhigen das Nervensystem und deine Bauchorgane werden sanft massiert. Übe auch Gomukasana, die «Haltung der Kuh», um dich zu erden.

  4. Kleiderfarben, die uns jetzt kühlen: Weiss, grau, blau, grün. Kleider, die rot, orange oder schwarz sind, absorbieren Hitze und speichern sie. Hello Fashion Crisis? Mais non, bei Silje von Tipimallora gibts bsp. sehr hübsche Kaftane und leichte Sommerkimonos, die willst du den ganzen Sommer über tragen.

  5. Granatapfel-Spritzer: Granatapfelsaft, mit ein zwei Spritzer Zitronensaft und 1/2 TL Vollrohzucker mischen und mit Mineralwasser auffüllen. Vata sollte bei Vata-Disbalance mit stillem Wasser auffüllen. Auch bei bei Wechseljahrsbeschwerden und viel innerer Hitze ist dieser Granatapfelspritzer wohltuend und kühlend. Generell trinken wir Ayurvedis ja gerne warm, im Hochsommer greifen wir eher auf zimmerwarme Getränke und Tees zurück oder geniessen ein Lassi mit Sommerfrüchten. Denk daran, die Mango ist die einzige Frucht, die sich mit Joghurt gut verträgt und keine Verdauungsbeschwerden macht. Benutze sonst ein veganes Joghurt, wenn du andere Früchte nutzt.

  6. Aromatherapie & Öle: Ein gutes Basisöl, das man im Sommer für ätherische Öle nutzen könnte, ist Jojobaöl. Von seiner chemischen Struktur her, gehört es nicht zu den Lipiden, aber zu den Wachsen. Es ist sehr einfach für unsere Haut aufzunehmen und für alle Hauttypen geeignet. Gegen Insekten nutze ich im Moment ein Mix aus Zitrone-, Eukalyptus- und Geraniumöl. Aber auch Citronella, Lavendel, Rosmarin, Pfefferminze und Teebaumöl sind Öle, mit welchen du dir jetzt selber einen natürlichen Moskitoschutz mischen kannst. Wichtig: Die Öle nicht pur auftragen, immer mit einem Basisöl mischen. Nicht direkt an die Sonne liegen mit ätherischen Ölen auf der Haut, dies kann allfällig allergische Reaktionen auslösen.

  7. Kristalle: kühlende Steine, die ich jetzt als Mala trage oder sonst dabei habe, sind Mondstein, Jade, Perlen, Malachit, Silberschmuck, Amethystkristalle.

  8. Tipp bei Schlafproblemen: Wem es zu heiss ist, um zu schlafen, macht vor dem Zubettgehen einen kleinen Spaziergang in der kühlen Abendluft. Trage danach wenige Tropfen Kokosöl mit einem Tropfen Sandelholzöl auf die Kopfhaut und Fusssohlen auf. Schlafe auf der rechten Seite.

  9. Als Vata-Pitta-Frau bin ich grosser Fan der Siesta Kultur in Spanien. Ein kurzer Schlaf, der nicht länger als 20 Minuten dauert, ist extrem erfrischend und stärkend.

  10. Im Sommer dürfen wir Ayuredis glücklicherweise auch mal später ins Bett. Um 23 Uhr ist theoretisch «Lichtlöschete». Theoretisch! Aber wieso nicht mal im Freien im Mondlicht, auf dem Balkon oder auf der Dachterrasse schlafen?


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