Solare Praxen für mehr Freude
Die Botschaft der Sonne: Geniesse das Leben, feiere dich Selbst und sonne dich in deinem Licht. Das alles, und dass die Dinge nicht immer so kompliziert sein sollten, will uns die Tarotkarte «Die Sonne» mitteilen. Zur Sommersonnenwende am 21. Juni nehme ich diese etwas genauer unter die Lupe, schäle ihre Bedeutung heraus und zeige dir konkrete Praxen aus dem Yoga und gebe Gedankenanstösse für ein positives Mindset, um deine Sonnenkraft zu stärken.
Auf der Tarotkarte «Die Sonne», Arkana Nummer 19, reitet ein vergnügtes, nacktes Kind auf dem Rücken eines Pferdes. Seine Arme sind weit ausgebreitetet, im Hintergrund die Strahlen der Sonne. Den Gesichtsausdruck des Wonneproppen würde ich als ein freudiges Quitschen deuten. Diese Karte strotz nur so vor Glück und Selbstvertrauen. Und ist für mich einfach ein grosses JA. Ein Ja für das Leben und ein grosses Ja an sich selbst, auch wenn die Dinge nicht immer rund laufen. Mit dem Ja an sich selbst, meine ich, sich regelmässig Zeit zu nehmen, um sich selbst Anerkennung und Wertschätzung zu geben, vor allem wenn diese von Vorgesetzten, Kolleg:innen und Partner:innen vielleicht nicht so oft oder zu wenig zum Ausdruck kommt, wie eventuell gewünscht und verdient.
High Five mit dir selbst
«Die Sonne» will uns also daran erinnern, dass wir uns selbst ein High Five geben sollen: besonders wenn du schon wieder die Zusatzschicht geschmissen hast, weil Kollege X in den Ferien oder Kollegin Y krank war. Dass du dir öfters auf die Schulter klopfen sollst, weil du nicht nur dein Leben im Griff hast, aber auch das deines kranken Elternteils organisierst; du dir selber ein Kompliment geben sollst, wie gut du die letzte Kampagne in der Agentur lanciert hast, aber die Vertreter:innen der Teppichetage in der grossen Teamsitzung deine Arbeit wieder nicht entsprechend gewürdigt haben.
Praxis
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– Fragen für dein Journaling
– Wo steht’s du dir selber im Weg?
– In welchem Bereich mangelt es dir an Selbstvertrauen? Warum?
– Wo sind falsche Glaubenssätze vorhanden?
– Wie könntest du die Glaubenssätze reprogrammieren oder positiv reformieren?
– Wie sieht es um deine Energie aus?
– Falls diese eher tief ist, was musst du tun oder ändern, um wieder ganz in deine Kraft zu kommen?
– Mach eine Liste mit 5 Dingen, die du richtig gut kannst, lies sie dir laut vor.
– Erstelle eine Playlist mit „Tanzfüdli“-Songs, und tanze ein paar Minuten durch deine Wohnung
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Setzte dich morgens 15 Minuten in das sanfte Morgenlicht. Oder geniesse so oft wie möglich einen Sonnenuntergang.
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Eine simple Atemübung, um den solaren Pranastrom zu aktivieren. Einatmen über rechts, ausatmen über links. Hierfür mit dem rechten Indexfinger abwechselnd die jeweiligen Nasenflügel sanft zuhalten und öffnen.
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Spiele mit der Farbe Gelb und Orange in deinem Essen und probiere diesen Sonnentee aus. Hier weitere Möglichkeiten aus meiner Rezeptesammlung:
– One Pot-Meal: Pumpkin & Coconut
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– Ardha Matsyendrasana > Halber gedrehter Sitz
– Setu Bandha Sarvangasana > Schultergestütze Brücke führe die Übung dynamisch aus, indem du mit den Armen über den Kopf ziehst während der Einatmung, mit der Ausatmung Wirbel für Wirbel zum Boden zurückrollen.
– Katonah Yoga Wheel Sequence: 1) Beginne in Supta Virasana, der Sattelsitz, Hände sind auf Höhe der Ohren platziert, Ellenbogen nahe zusammen, 2) rolle sanft mit Ausatmung gleichzeitig auf Zehenspitzen und Kopfkrone, 3) denke das Brustbein in die Blickrichtungen und stosse mit Hüfte und Beinkraft nach oben in das Rad «Chakrasana». Bleibe für 10 Atemzüge. Jetzt sanft zurück auf Krone kommen in Ausgangslage 2), vorsichtig abrollen mit dem Kopf, Nacken lang, 3) Energie der Knie nach vorne fallen lassen, um wieder in Supta Virasana Ausgangslage 1) zu landen.
Du solltest dich jetzt etwas weiter vorne auf der Matte befinden, als du gestartet bist, denn «a wheel always moves forward», ein Rad bewegt sich immer vorwärts, so wie das Leben.
Verbunden mit seiner Sonnenkraft
Ja aber, fragst du dich jetzt. Ist es nicht überheblich, sich im eigenen Licht zu sonnen? Nein, im Gegenteil. Auch das ist ein wichtiger Aspekt aus der yogischen Philosophie: sich selbst an- aber eben auch zu er-kennen. Sich selbst zu sehen und zwar in voller Strahlkraft. Dies bedeutet natürlich auch ganz klar das Integrieren deiner Schattenseiten. Kurzum, es bedeutet zu wissen, wer man ist, ein komplettes Verbundensein mit seiner Kraft, deiner persönlichen Sonnenkraft. Deine Sonnenkraft darf authentisch sein, muss nicht konform sein, sondern ist dein persönlicher Ausdruck. Genau dieses Verbundensein und diese Authentizität stärken dein Selbstvertrauen. Wenn du weisst, wer du bist, was du kannst und was du eben nicht kannst, wirst du dir auch nicht länger auf dem eigenen Schlips stehen, beziehungsweise Aufhören, dein eigenes Licht zu dimmen.
Es ist wichtig, dass wir aufhören Bestätigung und Anerkennung aus dem Aussen zu erwarten, da dieses Aussen flüchtig ist und die Abhängigkeit schafft, seinen Selbstwert nach der Resonanz Anderer zu bewerten. Konkretes Beispiel, die Like-Rate auf deinen Social Media Accounts. Sie sagt nichts aus, über deinen Wert. und deine Beliebtheit. Natürlich ist es erfreulich, wenn Inhalte auf Instagram oder anderen Kanälen gesehen und positiv bewertet werden, aber ich definiere mich nicht darüber. Echte Beliebtheit bewerte ich selber aber über echte Kontakte im Aussen.
Natürlich ist Anerkennung, beispielsweise in Form von Komplimenten, einem Preis oder hoher Nachfrage deines Services oder andere Wertschätzung etwas wunderschönes und Notwendiges – aber, so möchte es uns der Yogaweg lehren, wir dürfen uns davon nicht abhängig machen, denn dies schmeichelt nur dem Ego, nicht der wahren Essenz oder Identität aus der wir gemacht sind. Daher ist es so wichtig, auch die energetische Arbeit im Yoga über Pranayama, die Arbeit mit Chakren oder der Meditation in Angriff zu nehmen, um dieser Essenz und dem Erkennen seiner Quelle gewahr zu sein. Idealerweise nicht nur, wenn wir meditieren, sondern auch sonst im Alltag.
Trau dir und trau dich
Hier sind wir auch gleich beim Kernthema: Sich selbst zu vertrauen. Oft reden wir uns klein, das fällt mir besonders bei Frauen auf, wir trauen uns dies und das nicht zu. Sagen oft „sorry“ und „äxgüxi“. Du willst dich für den Job bewerben, der ein klein bisschen über deinem Profil ist? Ab an deinen Laptop und die Bewerbung schreiben! Du sehnst dich schon lange nach einer Auszeit? Auf was wartest du, sprich deine Vorgesetzte an und bitte um einen Termin! Du willst dich umschulen lassen? Melde dich jetzt bei der Schule an! Oder frage dich, ob du diese Weiterbildung wirklich brauchst, um Service X oder Y anzubieten. Reicht dein bisheriger Erfahrungsschatz nicht aus?
Wer sich selbst vertraut, weiss wer er/sie/they/them sind und liebt sich selbst. Nur dann kann man auch für sich einstehen.
Die Sonnensymbolik ist auch eine Erinnerung daran, dass das Leben ein Geschenk ist. Wir können uns entscheiden voll und ganz rein ins Leben zu gehen– was übrigens auch der yogisch-tantrische Weg ist. Darum ist „Erleuchtung“ im Hier und jetzt möglich und nicht eine abstrakte Idee, die vielleicht ein paar Hardcore-Yogins im Himalaya vorbehalten ist.
Ich möchte dich also einladen anstatt Nein, JA zu sagen:
Du darfst erfolgreich sein und x, y, z erreichen
Du darfst geliebt werden und deinen Traumpartner:in finden
Du darfst gesund sein
Du darfst den Wettbewerb gewinnen
Du darfst jetzt x oder y erreichen
Sobald wir wissen, wer wir sind und was wir wirklich wollen, können wir für das gehen was uns am Herzen liegt und die nächsten Schritte einleiten. Wichtig ist jedoch, dass wir uns für Wünsche und Träume bereit machen – erinnere dich an das Baby in der Karte, breite die Arme weit aus – und diese, sobald sie eintreffen mit aller Konsequenz annehmen. Aber um diesen Zustand des JA zu erreichen, bedarf es der ständigen Arbeit mit sich in Kontakt zu sein. In der Box findest du ein paar Ideen aus dem Yoga und Ayurveda. In diesem Sinne: Let it shine.