Kurkuma Tonic «Haldi doodh»
Zutaten für eine Tasse
1 Tasse Getreidemilch (Mandelmilch, Reismilch, Sojamilch )
1/2 TL Kurkuma
1/4 TL Ingwerpulver
1 Prise Vanille
1 Prise frisch gemahlenen Pfeffer
3 Safanfäden
1 Prise Bourbonvanille
1/3 TL lokaler Honig
Das Kurkuma Tonic ist mein aktueller Lebensretter. Oft bleibt vor und nach dem Yogaunterricht nicht viel Zeit – oder Verdauungskraft zum Essen. Wie ich dieses Tonic in fünf Minuten zubereite und warum ich es sehr schätze, liest du in meinem neusten Blog-Post
Der Ayurveda lehrt zum Sonnenuntergang oder spätestens drei Stunden bevor man zu Bett geht, ein leichtes Abendessen einzunehmen. Wenn man bedenkt, dass der Ayurveda weiter vorschreibt, dass man um 22 Uhr im Bett stecken soll, komm ich ins Schwitzen. Ganz ehrlich für mich ist dies mit meinem Tagesablauf oft nicht möglich.
Als Yogalehrerin unterrichte ich an mindestens zwei Abenden und komme jeweils spät nach Hause. Tagsüber arbeite ich in einem 60-Prozent-Pensum in einem Büro. Vor dem Yoga kann ich nicht essen, da ich mich mit einem vollen Magen nicht so gut bewegen kann. Nach dem Unterricht ist es oft zu spät. Aber dann erst meldest sich der richtige Hunger. Es ist eine Crux. Vielleicht arbeitest auch du in einem Beruf mit unregelmässigen Arbeitszeiten. Trotzdem hat man den Anspruch sich vollwertig und gesund zu ernähren. Und ich bin der Meinung es muss einfach gehen.
Wenn der Magen Spätschicht schieben muss
Ich gebe zu, manchmal habe ich nach dem Unterricht trotzdem spät Abends noch gegessen. Vor allem, wenn mein Mann liebevoll ein Teil seines Abendessens für mich warm gestellt hat, da kann ich fast nicht nein sagen. Besonders gut schlafen tu ich dann jedoch nicht. Ab und zu eine Ausnahme ist ok. Längerfristig ist dieser Lebensstil jedoch eine grosse Belastung für den Magen, der unfreiwillig Spätschicht schieben muss. Warum eigentlich?
Aus der ayurvedischen Brille haben wir nach 18 Uhr nicht mehr das maximale Verdauungsfeuer zur Verfügung, wie beispielsweise um die Mittagszeit, wo unser Agni seinen Peak hat. Das hat damit zu tun, dass wir uns in der Kapha-Phase des Tages befinden, die eher eine träge Qualität hat. Laut TCM Organuhr hat der Magen zwischen 19 und 21 Uhr die schwächste Aktivität. Auch deshalb macht es Sinn am Abend auf das schwere Fondu zu verzichten. Modern ausgedrückt, die Enzyme sind Abends nicht bereit, um optimal zu verstoffwechseln. Heisst, der Magen kann seinen Job gar nicht sauber machen. So bleiben unverdaute Stoffe übrig. Wir nennen das auf Sanskrit Ama, was sprichwörtlich «unverdaut» heisst. Je mehr Ama im Körper ist, desto saurer wird unter Umständen das Magen-Darm-Millieu. Was uns wiederum anfällig für Krankheiten und Infektionen macht.
Ayurvedische Tonics, eine leichte Zwischenverpflegung
Ayurvedische Milchabkochungen und sogenannte Tonics sind eine gute Lösung, um sich zwischendrin zu verpflegen. Tonics wärmen und näheren ohne dabei die Verdauung zu belasten. Auch haben die beigefügten Gewürze oder Kräuter eine verjüngende Wirkung. Ich nutze solche Tonics modular, mal dient es mir als leichtes Frühstück, mal als Zvieri, mal sind sie Schlummertrunk. Oder eben post Yoga im Winter als ein super revitalisierendes Tonikum. Dabei stimme ich Kräuter oder Gewürze nach aktuellen Bedürfnissen und Dosha-Disbalancen ab.
Wohlriechende Gewürze wärmen den Körper
Nachfolgendes Kurkuma-Tonic ist in fünf Minuten zubereitet. Ich mag die schärfe und die sanfte Wärme, die der Ingwer und der Pfeffer in den Bauch zaubert. Der Honig gibt Süsse. Oft braucht es den aber nicht, weil die Getreidemilch bereits relativ süss ist im Eigengeschmack. Der Pfeffer unterstützt zudem die Bioverfügbarkeit des Curcumins, dem Hauptbestandteil des Kurkumas. Der Safran wirkt verjüngend, besonders für das weibliche Reproduktionssystem und die Vanille befriedigt die Lust auf Süsses. Was mir als «Schoggitiger» sehr entgegenkommt.
Zubereitung
Milch in einem Pfännlein erhitzen. Alle Gewürze ausser den Safran beigeben und mit einem Schwingbesen gut durchrühren, während die Milch aufkocht. Die Safranfäden unterdessen mit 2 EL Wasser in einer kleinen Schale einweichen. Safranwasser und Fäden sobald die Milch siedet dazugeben, umrühren. Falls du Honig beigibst, warte paar Minuten bis das Tonic etwas abgekühlt ist. Sonst wirkt der Honig als Kleber im Magen und kann nicht gut aufgenommen werden.Was sind deine Tricks, für gesunde Zwischenverpflegung? Ich freue mich immer auf andere Tipps und deine Erfahrung.
Dein persönlicher Ernährungsplan
Du bist neugierig geworden und möchtest in einem persönlichen 1:1 mehr über die ayurvedische Ernährungsweise erfahren? Melde dich jetzt für einen Termin an. Wir schauen im Gespräch, deine bisherigen Gewohnheiten an, sehen uns aktuelle Beschwerden an und arbeiten einen für dich optimalen Plan aus , um sanft zu neuen Essgewohnheiten umzustellen und dich zu vitalisieren.
Good to know: Milchabkochungen im Ayurveda
In den traditionellen Milchabkochungen fungieren die Fettpartikel der Kuhmilch als Trägerstoff für die ätherischen Öle der Kräuter und Gewürze. Bei dieser Milch handelt es sich um eine Demeter-Rohmilch. Eine hochwertiges, sattvisches Produkt. Da ich selber selten Milch kaufe, nutze ich meistens eine sämigere Mandelmilch oder eine leichtere Reismilch. Beides hat sich für mich bewährt. Bei medizinischen Abkochungen, würde ich aber, um das volle Potential der Kräuter ausschöpfen zu können, immer auf eine Rohmilch zurückgreifen, sofern keine Intoleranz vorhanden ist.